[Rezension] Scythe (3) - Das Vermächtnis der Ältesten von Neal Shusterman



         Titel: Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten
         Autor: Neal Shusterman
         Altersempfehlung: ab 14
         Übersetzer: Kristian Lutze, Andreas Helweg, Pauline Kurbasik
         Seitenanzahl: 608
         Reihe: 3/3
         Preis: 19,99 € [D]
         ISBN: 978-3-7373-5508-7
         Verlag: Fischer Verlage











~ Achtung! Spoiler zu Band 1 & 2 nicht ausgeschlossen!~


Rezi: Scythe - Die Hüter des Todes (1)
Rezi: Scythe - Der Zorn der Gerechten (2)

  Inhalt


Drei Jahre sind vergangen, seit mit Scythe Goddard ein Scythe der neuen Ordnung die Macht ergriffen hat, und seit der Thunderhead verstummt ist – für alle Menschen, bis auf Grayson Tolliver. Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Citra und Rowan und auf ein wirkliches Happy End in der scheinbar perfekten Welt?

Stell dir eine Welt vor, in der Armut, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben. Die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe: sie allein entscheiden, wer sterben muss. Und nicht alle Scythe halten sich an die alten Regeln …(Quelle: Fischer Verlage)



 

 Meine Meinung zum Buch


Gestaltung: Als vor einigen Jahren Neal Shusterman in der Buchwelt wieder präsent war, sprang ich ebenfalls auf den Hypezug mit auf und war von der Welt und dem Ideenreichtum des Autors mehr als angetan. Der erste Band der "Scythe-Trilogie" war abwechslungsreich, großartig geschrieben und regte ungemein zum Nachdenken an, Band zwei toppte diesen sogar noch. Nach dem mehr als fiesen Ende von Band zwei, konnte ich es kaum erwarten, den finalen Teil zu verschlingen. Optisch reiht sich dieser ebenfalls in die Reihe ein. Dieses Metallic sieht einfach unglaublich cool aus.

Einstieg:  Wer hier nach einer Zusammenfassung der letzten Bände sucht, ist bei Neal Shusterman definitiv falsch. Denn dieser schlägt sich nicht mit einem "Was bisher geschah" herum, sondern setzt nahtlos mit dem Finale an Band 2 an. Dennoch verwebt er sehr geschickt alle bisherigen Ereignisse in die derzeitige Handlung ein, so dass der Aha-Effekt nicht lange auf sich warten ließ. Trotz der Spannung, die noch aus dem Vorgänger in der Luft hing, fiel mir der Einstieg nicht so leicht, wie ich es erhofft hatte. Neal Shusterman arbeitet hier mit verschiedenen Zeitebenen, um möglichst zügig sowohl im JETZT der Geschichte anzukommen, dem Leser aber zeitgleich aufzuzeigen, was seit dem Untergang von Endura geschah. Ich verlor leider schnell den Überblick, was mir einen noch besseren Einstieg etwas verwehrte. Dennoch ist sein Schreibstil von Beginn an wieder sehr einnehmend.

Charaktere: Aufgrund der Komplexität der gesamten Handlung lernte ich bereits in den Vorgängern eine Vielzahl von Scythe mit den unterschiedlichsten Nachlese-Methoden, Anhänger von anderen Richtungen, den Thunderhead höchstpersönlich und eine große Anzahl an Nebenfiguren kennen. Da nicht den Überblick zu verlieren, ist mitunter nicht so einfach. Gerade dieser Aspekt erschwerte mir manchmal ganz schön das zügige Vorankommen, da ich oft nicht einschätzen konnte, wie relevant Person XY für den weiteren Verlauf der Geschichte werden könnte. Natürlich interessierte mich vorrangig eine Tatsache: Wie ist es Citra und Rowan ergangen und vor allem wie werden sie wieder Teil der Geschichte? Neal Shusterman ließ sich hier enorm viel Zeit, ehe er mir diese Frage beantwortete. Als es dann endlich so weit war, konnte ich die vielen Nebenfiguren ersteinmal außer Acht lassen und mich den beiden widmen. In diesem Finale treten auch viele bekannte Figuren auf, über deren Wiedersehen ich mich sehr gefreut habe. Gerade Citra und Rowan entwickelten sich im Laufe der Bände immer mehr und auch hier prägen verschiedene Ereignisse die beiden ungemein. Sehr gut gefiel mir, dass nicht nur alte Figuren wie Greyson, der hier wohl die Rolle des Protagonisten übernahm oder Scythe Goddard auftauchten, sondern auch neue Figuren wie Jerico, den ich ja unglaublich faszinierend fand. Durch den ständigen Perspektivenwechsel konnte ich die Geschichte nicht nur aus verschiedenen Blickwinkeln entdecken, sondern erlebte die Entwicklungen der Figuren noch einmal anders.

Handlung: Hier setzt Neal Shusterman nicht unmittelbar an den Ereignissen von Endura an, sondern die Geschichte spielt drei Jahre später. Diese Zeitsprünge waren ein interessanter Schachzug des Autors, die für mich nach dem Ende von Band 2 auch absolut stimmig waren. Schnell merkte ich, dass auch das Finale sehr komplex wird, denn hier ist nicht nur ein relevanter Handlungsstrang, sondern eine große Anzahl dieser. Da nicht den Überblick zu verlieren, war für mich nicht immer einfach. Durch den ständigen Perspektivenwechsel schuf der Autor eine gewisse Grundspannung, die nie gänzlich verschwand. Aufgrund der vielen Perspektivenwechsel verstand ich manche Wendungen immer besser und aus einzelnen Bruchstücken entstand nach und nach ein Gesamtbild. Manchmal verstrickte sich Neal Shusterman aus meiner Sicht ein wenig zu sehr in seinen Beschreibungen, so dass es hin und wieder etwas langatmiger wurde. Dies wurde jedoch durch unerwartete Wendungen, die es hier zahlreich gab, wieder ausgeglichen. Die unterschiedlichsten Handlungsstränge werden im Laufe der Zeit immer klarer, so dass diese schon bald zu einem wurden. Einzig der Handlungsstrang um Citra und Rowan, war für mich ein wenig ernüchternd, da ich mir hier etwas mehr Emotionalität gewünscht hätte. Das Ende an sich fand ich definitiv interessant gewählt, vor allem lädt es zum Spekulieren ein, ich selber hätte mir aber dennoch eine etwas andere Auflösung gewünscht. Wie bereits bekannt, setzt sich der Autor auch hier wieder mit den verschiedensten Themen auseinander. In Zeiten von Alexa und Co. kommt man auch in "Scythe" nicht an Themen der Überwachung und Datenspeicherung vorbei. Aber auch wiederkehrende Themen wie der Überbevölkerung finden hier Eingang.

Schreibstil: Neal Shusterman braucht sich nach dieser Reihe definitiv nicht mehr verstecken, denn dass er schreiben kann, hat er mir auch in diesem Buch wieder einmal bewiesen. So verwebt er ernste, kontroverse Themen sehr geschickt miteinander und schafft damit eine unglaubliche Komplexität, die ich so selten erlebt habe. Auch dieses Finale ist spannend und temporeich und der Autor konnte mich immer wieder mit einem OMG-Effekt überraschen. Sein Schreibstil ist auch hier sehr einnehmend, so dass ein gewisser Lesesog entstand. An manchen Stellen hätte ich mir gerne mehr Emotionalität gewünscht, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.


Mein Urteil 


Mit "Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten" schuf Neal Shusterman einen würdigen Abschluss einer großartigen Reihe. Solch eine komplexe Welt zu schaffen, die sich mit der Menschlichkeit und ihren Problemen befasst, ist wirklich beeindruckend. Es ist eine Dystopie, die vor allem durch ihre Andersartigkeit aus der Masse heraussticht. Das Spannungslevel ist hier konstant hoch und der Leser wird immer wieder mit unerwarteten Passagen überrumpelt. Neal Shusterman nimmt kein Blatt vor den Mund und verwebt mehr als geschickt unglaublich ernste Themen miteinander. Auch wenn ich im großen und ganzen zufrieden mit dem Finale bin, so konnte dieses Buch leider nicht ganz das Lesefeeling erzeugen, was ich in den Vorgängern empfand. Dennoch vergebe ich 4 von 5 Welten.



Neugierig geworden? Hier findet ihr mehr zu Neal Shusterman:  

Rezi: Dry

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Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. Eine Verlinkung zum Verlag und anderen Seiten dient informativen Zwecken

4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Cata,

    schön, dass dich trotz kleiner Abstriche dieses Buch überzeugen konnte. Es ist tatsächlich auch erst vor kurzem bei mir eingezogen und ich hoffe, es diesen Monat lesen zu können - ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt!

    Liebe Grüße ♥

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    1. Huhu liebe Dana,

      oh ja, es ist wirklich ein guter, solider Abschluss. Da mir aber alle Bände durchweg gefallen haben, hat sie einen ganz festen Platz in meinem Herzen. Ich wünsche dir schon jetzt ganz viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass es dich genauso überzeugen kann!

      Liebe Grüße,
      Cata

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  2. Hallo liebste Cata <3,

    über diese Reihe sowie den dritten Teil sind wir uns absolut einig. Wie dir, erging es mir bei den verschiedenen Zeitebenen ähnlich und empfand es als einen genialen Schachzug, die Ereignisse vom Ende von Band 2 einzubauen. Von Citra und Rowan hätte es wirklich noch ein wenig mehr Gefühle geben können, da stimme ich dir zu. Trotzdem fand ich den Abschluss richtig toll und auch mit dem, wie alles endet, kann ich gut leben.

    Drück dich, liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Huhu mein lieber Uwe <3,

      Es freut mich immer noch so sehr, dass wir was "Scythe" anbetrifft uns so einig sind. Die Welt ist einfach bombastisch. Ich fand die ganze Reihe großartig, wobei Band 2 wohl mein Liebling bleiben wird. Aber die anderen beiden stehen dem in nichts nach, auch wenn ich hier doch den einen oder anderen Kritikpunkt hatte. Auf die nächste Reihe von Neal Shusterman, die ich jetzt schon lieben werde.

      Fühl dich gedrückt,
      Cata

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Schön, dass du ein paar liebe Worte dagelassen hast, ich freue mich sehr darüber <3

Alles Liebe, Caterina


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