[Rezension] Vortex (2) - Das Mädchen, das die Zeit durchbrach von Anna Benning

 

 

         Titel: Vortex - Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
         Autor: Anna Benning
         Altersempfehlung: ab 12 Jahre
        Übersetzer: -
         Seitenanzahl: 512
         Reihe: 2/3
         Preis: 18,00 € [D]
         ISBN: 978-3-7373-4187-5
         Verlag: Fischer Verlage




 

 

 

 

~ Achtung! Spoiler zu Band 1 nicht ausgeschlossen!~ 

 

Rezi: Vortex - Der Tag an dem die Welt stillstand (1)



  Inhalt


„Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Das hat er mir immer wieder gesagt. Aber ich muss es tun. Für ihn. Für uns. Sonst sind wir alle verloren.“

Elaines Welt wurde von Vortexen erschaffen. Sie formten Städte aus Bäumen, Lagunen aus Licht – und Menschen, die mit Feuer, Luft, Wasser und Erde vermengt wurden. Elaine dachte, sie hätte diese Welt gerettet. Was ein Sieg für die Freiheit sein sollte, droht jedoch, zu einem furchtbaren Krieg zu werden. Als ihr Widersacher Varus Hawthorne seine Vortexläufer zurück in die Vergangenheit schickt, bleibt Elaine und Bale keine Wahl: Sie müssen ihnen folgen. Doch jede Zeit, in der sie landen, offenbart neue Geheimnisse. Bis Elaine etwas erfährt, was ihr Vertrauen zu Bale erschüttert und ihr klarmacht, dass ihre Liebe das Schicksal aller entscheiden wird … (Quelle: Fischer Verlage)

 

 Meine Meinung zum Buch


Gestaltung: Bereits als ich im vergangenen Jahr das Debüt von Anna Benning "Vortex - Der Tag an dem die Welt zerbrach" las, war ich Fan dieser Reihe. Der bildgewaltige Schreibstil und die Idee haben mich wirklich sprachlos gemacht. Als ich dann endlich den 2. Band in den Händen hielt, konnte ich es kaum erwarten wieder in die komplexe Welt der Vortexe einzutauchen. Gerade nach dem verheißungsvollen Cliffhanger aus dem ersten Band. Optisch reiht sich dieses Buch perfekt in die Reihe. Auch dieser Band ist mit einem farbigen Buchschnitt versehen, was gleich ein Eyecatcher ist.

Einstieg: Anna Benning setzt beinahe nahtlos an den Vorgänger ein und hebt das Spannungslevel direkt nach oben. So beginnt das Buch ähnlich actionreich, wie ich es aus dem ersten Teil schon kannte. Sehr interessant fand ich, dass sich der Leser wieder in einer Art Rennen befindet, wobei es hier in diesem Band mehr einer Verfolgungsjagd gleicht. Aber das fand ich gerade gut, so war meine Aufmerksamkeit von der allerersten Sekunde da, um ja kein kleines Detail zu verpassen. Der Schreibstil ist dabei gewohnt bildhaft und erschreckend lebhaft, dass es gar nicht lange dauerte ehe ich wieder ein Teil der Geschichte wurde. Die Autorin schaffte es zudem die geschehenen Ereignisse geschickt in die Handlung zu verweben, so dass man wieder sehr gut zurück in die Geschichte finden konnte.

Charaktere: Sehr zeitig war ich von der Vielfalt der Figuren begeistert. Aber Anna Benning hat hier definitiv noch einmal eine Ladung drauf gegeben. Im Laufe der Geschichte ist die Autorin bei jeder einzelnen Figur immer mehr in die Tiefe gegangen. So erfuhr man durch Einblicke in die Vergangenheit immer mehr Wesenszüge der Charaktere. Elaine war mir bereits im ersten Band sehr sympathisch. Und auch hier kann ich mich nicht beschweren. Sie ist taff, weiß was sie will und denkt über vieles nach, kann aber auch aus dem Bauch entscheiden. Sehr gut gefiel mir, dass die Autorin in diesem Band viele moralische Fragen aufwarf, die auch Protagonistin Elaine sehr an ihre Grenzen stießen ließ. Das wiederum zeigte, dass kein Mensch unfehlbar ist. Und genau diese ehrliche Art, die in allen Figuren zu finden ist, macht die Figuren so authentisch. Ich konnte die Entscheidungen von Elaine und ihren Freunden gut verstehen auch wenn diese nie leicht zu treffen waren. Bale konnte ich in diesem Band oft sehr schwer einschätzen, da er nicht so viel preisgab. Er gibt hier definitiv den mysteriösen Part. Während ich mich ab und an an dieser Eigenschaft, nicht hinter sein Wesen schauen zu können, gestört fühlte, konnte ich zum Ende das Buches sein Verhalten total nachvollziehen. Denn in ihm steckt definitiv mehr als man zunächst vermutet. Auch lernt man hier die Vermengten, insbesonere die Charaktereigenschaften der Schwimmer viel mehr kennen. Ganz besonders die treuen Begleiter Luka, Fagus und Susie stehen in diesem Band mehr im Fokus, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Handlung: Anna Benning hat sich bereits mit dem ersten Band eine Basis für eine phänomenale Geschichte gelegt. Und eins kann ich sagen, dieses Niveau konnte sie im Folgeband definitiv einhalten, wenn nicht sogar stellenweise toppen. Die Welt von Vortex ist komplex und originell. Eine Geschichte in solcher Form habe ich noch nie gelesen. Die Autorin wirft nicht nur viele moralische Fragen auf, sondern auch Fragen, die brandaktuell sind. So ist immer wieder die Menschen verursachte Umweltbelastung Thema, was ich absolut spannend finde. Aber auch autoritäre Mächte werden ebenso thematisiert wie Unterdrückung und Ausbeutung. Das alles verleiht der Geschichte ein hohes Maß an Komplexität. Natürlich darf auch der Zeitreisefaktor nicht fehlen und der kam hier nicht zu kurz. Spannend finde ich es dabei, dass der Leser quasi den IST-Zustand weiß, aber der Prozess dahin langsam rückwärts aufgerollt wird. So wurden mir kleine Häppchen hingeworfen und so langsam wurde aus einem zerstreuten und unklaren Bild eines bei dem jedes noch so kleinste Puzzleteil an seine Stelle rückte. Anna Benning beantwortet dabei sehr geschickt Fragen, die mir schon im ersten Band auf der Zunge brannten, bringt aber durch neue Offenbarungen ganz andere in den Fokus. Sehr gut gefallen hat mir, dass man die einzelnen Gruppen der Vermengten immer näher kennenlernt und dabei feststellt, dass sie sich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden, wie man anfangs dachte. So lernt man das Leben der Schwimmer und der Wirbler kennen. Die Handlung trotzt nur vor Spannung, so dass ich das Buch nur schwer zur Seite legen konnte.

Schreibstil: Dass Anna Benning in ihrem Job absolut richtig ist, brauche ich hier nicht noch mal zu erwähnen, außer, dass sie mir genau das wieder bewiesen hat. Ihr Ideenreichtum ist grandios. Sie verpackt dabei bekannte Elemente mit neuen absolut stimmig. Es ist glaubhaft, authentisch und so voller Lebendigkeit geschrieben, dass ich mich nicht wundern würde, wenn neben mir ein Vortex aus dem Nichts entsteht. Ihr Schreibstil sprüht vor Einfallsreichtum und Bildhaftigkeit, dass ich ein permanentes Kopfkino hatte. Gerade als man die Vermengten, insbesondere die Schwimmer besser kennenlernte, konnte ich mir das Leben dieser richtig gut vorstellen. Anna Benning weiß mit Überraschungen, Schockmomenten und der Frage was die richtige Entscheidung sein mag zu überzeugen. Sie legt ihren Figuren Steine in den Weg, was die Geschichte noch spannender machen ließ. Und das bis zum Schluss. Übrigens, nach diesem mega fiesen Ende ist dringend Klärungsbedarf.



Mein Urteil 

Anna Benning ist mit "Vortex - Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" ein grandioser 2. Band gelungen, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Es ist spannend vom ersten Moment und dieses Level hält die Autorin konstant bei. Die Figuren haben in diesem Band so viel Tiefe bekommen, dass ich schon jetzt traurig bin sie nach dem Finale gehen zu lassen. Eine großartige Welt, die die Autorin hier geschaffen hat. Originell, fabelhaft und mit so vielen kleinen Details versehen, dass man am liebsten dort hinmöchte. Ein 2. Band, der die Welt von Elaine und Co noch komplexer und vielschichtiger erschienen ließ, so dass ich dem finalen Band schon entgegenfiebere. Ganz großes Kino! Ich vergebe 5 von 5 Welten plus den Status Highlight!
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