[Rezension] Irgendwas von dir von Gayle Forman


         Titel: Irgendwas von dir
         Autor: Gayle Forman
         Altersempfehlung: ab 12
         Übersetzer: Stefanie Schäfer
         Seitenanzahl: 352
         Reihe: Einzelband
         Preis: 14,99 € [D]
         ISBN: 978-3-8414-2238-5
         Verlag: Fischer FJB






  Inhalt



Es ist wahre Freundschaft – aber es gibt ein großes Geheimnis

Ich bedaure, Euch mitzuteilen, dass ich meinem Leben ein Ende setzen musste. Dieser Entschluss hat mich schon eine lange Zeit begleitet, und ich habe ihn allein getroffen. Es ist nicht Eure Schuld.
Meg

Cody und Meg waren unzertrennlich – beste Freundinnen für immer. Sie wussten alles voneinander. Jedenfalls dachte Cody das. Bis sie die E-Mail bekommt und mit einem Mal nichts mehr so ist wie vorher. Wer war Meg wirklich? Cody begibt sich auf die Suche nach Antworten und findet, was sie nicht erwartet – Freundschaft und Liebe.   (Quelle: Fischer FJB)




 Meine Meinung zum Buch


Gestaltung:  Ich hatte vor einigen Jahren die Dilogie "Nur ein Tag" und "Und ein ganzes Jahr" von Gayle Forman gelesen und fand die Geschichte damals ganz in Ordnung. Umso gespannter war ich nun, als ich erfuhr, dass ein neues Werk aus ihrer Feder erscheint. Hin und wieder brauche ich auch sehr sensible Themen und da kam "Irgendwas von dir" gerade recht. Die Optik gefällt mir sehr gut, ebenso versprach der Klappentext eine berührende und auch bewegende Geschichte.

Einstieg: Gayle Forman beginnt hier augenblicklich mit der Geschichte und somit auch mit dem Tod von Codys bester Freundin Meg. Als Einstieg gefiel mir dies sehr gut, denn so schuf die Autorin eine gewisse Grunddramatik, die auch im weiteren Verlauf zwar nicht immer da war, aber auch nie gänzlich verschwand. Der angenehm zu lesende Schreibstil der Autorin gefiel mir gleich sehr gut, so dass ich zügig in der Geschichte ankam. Die Figuren machten es mir zu Beginn nicht ganz einfach, aber das behob sich zum Glück im Laufe der Geschichte.

Charaktere: Die Geschichte wird durchgängig aus der Ich-Perspektive von Cody im Präsens erzählt. Als gewählte Erzählform gefiel mir dies sehr gut, denn so schlüpfte ich in Codys Gedanken- und Gefühlswelt und konnte sie im Laufe der Zeit immer besser verstehen. Gut gefiel es mir, dass Meg als Figur zwar nicht direkt da war, aber doch durch die Erinnerung von Cody irgendwie zum Leben erweckt wurde. Relativ zeitnahe lernt der Leser auch den geheimnisvollen Ben kennen, der scheinbar eine gewisse Verbindung zu Meg hegte von der Cody aber nichts wusste. Dass sich da schnell Misstrauen und Zweifel breit machen, war nur abzuwarten. Ben war für mich ein Charakter, der mehr so nebenherlief, irgendwie war er für mich nicht ganz greifbar. Je mehr Cody über das Leben ihrer besten Freundin erfahren möchte und dort auch bald in Ben einen Unterstützer sieht, desto näher kamen sich die beiden, womit ich nicht so ganz einverstanden war. Im großen und ganzen gefiel mir jedoch die jeweilige Entwicklung der Figuren, ebenso die der Nebenfiguren, die für mich ruhig noch präsenter hätten sein können. Dennoch gab es auch Momente in der Geschichte, in denen ich etwas verwirrt war, da einige Handlungen der Charaktere manchmal nicht ganz nachvollziehbar waren. Das trübte dann wieder ein wenig das Gesamtbild der Figuren.

Handlung: Die Autorin hat hier ein sehr sensibles Thema als Basis gewählt, was mir von Anfang an gut gefiel, denn so ist es eben nicht ein Buch, was man mal eben schnell liest, sondern was Zeit braucht. Und die brauchte ich auch tatsächlich. Natürlich spielt hier nicht nur der plötzliche Suizid einer geliebten Person eine Rolle, sondern eben auch, wie die Hinterbliebenen das alles verarbeiten werden. Megs Leben wird ebenso sehr geschickt in die Geschichte eingewebt, wie auch Freundschaft und Liebe. Trotz der gewählten Themen, die auch gut in die Story eingebaut wurden, fehlte mir tatsächlich das, was ich von Anfang an erwartet habe - die Tiefgründigkeit. Gerade bei dem Thema habe ich mir wirklich eine sehr bewegende und berührende mitunter auch dramatische Geschichte erhofft, leider fehlte mir dies fast durchweg, was ich unglaublich schade fand. So entwickelte sich dieses Buch schnell zu einem herkömmlichen Roman mit typischen Elementen.

Schreibstil: Gayle Forman erzählt auf sehr angehme und auch lockere Art und Weise, so dass ich mich nicht nur schnell in der Geschichte wohlfühlte, sondern auch zügig vorankam. Das Thema Suizid ist an sich schon ein sehr schwer verdauliches Thema, gerade für die Angehörigen muss es unfassbar schwer sein. Leider waren für mich die Gemütszustände der einzelnen Personen, sei es Cody oder eben auch die Familie von Meg, irgendwie nicht ganz authentisch dargestellt. Das fand ich mitunter sehr schade, dadurch hätte die Geschichte sicherlich auch die Tiefgründigkeit bekommen, die ich etwas vermisst habe.

 

 

Mein Urteil


Auch wenn ich mich ungemein auf "Irgendwas von dir" gefreut habe, so hat es mich doch letztenendes eher ernüchternd zurückgelassen. Aufgrund der Thematik hatte ich mir eine bewegende und vielleicht auch nahegehende Geschichte erhofft, die ich aber nur ansatzweise bekam. Es gab auch immer wieder Momente, in denen ich das Verhalten der Figuren nicht gänzlich nachvollziehen konnte. Die angenehme Erzählweise Gayle Formans ließ mich auf der anderen Seite jedoch zügig in die Geschichte einsteigen und sie auch genauso zügig durchlesen. Ob ich noch mal ein Buch aus ihrer Feder lesen werde, bleibt abzuwarten. Ich vergebe 3 von 5 Welten.


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7 Kommentare:

  1. Hallo Caterina

    Das Buch liegt auch noch auf meiner Wunschliste, bisher habe ich aber eher durchwachsene Meinungen dazu gelesen, deshalb bin ich etwas skeptisch, ob es mir gefallen wird. Das Thema würde viel Potenzial bieten, sofern es mit der nötigen Sensibilität behandelt wird. Schade, dass die Autorin dieses Potenzial scheinbar nicht voll ausnutzt. Was meinst du denn mit "einem herkömmlichen Roman"? Wird das Thema Suizid zu schnell unter den Teppich gekehrt und sich anderen Dingen zugewendet oder weshalb war es dir nicht berührend genug?

    LG paperlove

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    1. Hallo :),

      mir geht es ähnlich. Wenn langsam die ersten Meinungen eintrudeln und irgendwie alle bloß so lala sind, wächst meine Skepsis zur Geschichte auch sehr schnell, daher kann ich es dir absolut nachempfinden, ob dir das Buch gefallen würde.

      Eben durch das Thema habe ich mir eine wirklich bewegende Geschichte erhofft, aber ich hatte beim Lesen schon bald das Gefühl ich hätte einen typischen Jugendroman mit erster Liebe und dem ganzen Prozedere vor mir. Damit habe ich eigentlich auch kein Problem, aber mir nahm das einfach zu viel Raum ein und dadurch hatte ich das Gefühl, dass das Thema Suizid zu wenig aufgegriffen wird und einfach untergegangen ist. Ich glaube das war einfach mit der Grund, warum ich nicht die Geschichte erhielt, die ich mir erhofft habe.

      Liebe Grüße,
      Caterina

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    2. Ah, okay. Dann hatte ich das richtig interpretiert. Das finde ich schade, gerade wenn so ein ernstes und wichtigstes Thema wie Suizid behandelt wird, sollte es auch mit der nötigen Sensibilität in die Geschichte eingeflochten werden, sonst wirkt es schnell einmal wie "Effekthascheierei" im Sinne von hauptsache ein bisschen Drama in der Story, egal auf welche Weise.

      Ich muss mir noch überlegen, ob ich das Buch nicht von meiner Wunschliste streichen will. Das hört sich nämlich so an, als könnte ich ähnlich enttäusch davon werden. Und dafür ist mir meine Lesezeit irgendwie zu schade.

      Ich danke aber für die ehrliche Rezension :)

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    3. Genau das was du ansprichst, war auch das, worauf ich gehofft habe. Eben diese Sensibilität wollte ich in der Geschichte spüren, aber ich hatte dann auch eher das Gefühl, wie du es so schön sagst, dass einfach irgendwie etwas Drama mit eingebaut werden muss. Und wenn das selbst für den Leser gezwungen wirkt, hat auch keiner was von.

      Ich glaub der Weg ist vorerst der beste. Wenn du irgendwann später dann doch noch Lust auf die Geschichte bekommen solltest, kannst du ja immer noch auf diese zurückgreifen ;) Bücher werden ja nicht schlecht.

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    4. Ja, da hast du recht. Und es ist ja nicht so, als hätte ich auf meinem riesigen SuB nicht genügend andere Auswahl :D :D

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  2. Hallo liebe Cata <3,

    schade, dass die Geschichte deine Erwartungen nicht in Gänze erfüllen konnte. Zwar kenne ich das Buch und auch die Autorin vom lesen nicht, aber ich hätte auch vermutet, dass hier eine gewisse Tiefgründigkeit oder gar Botschaft enthalten wäre.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Huhu mein lieber Uwe <3,

      ja ich finde es auch sehr schade, gerade weil das Thema so viel Spielraum geboten hat :/ Aufgrund der Thematik geht man schon irgendwie davon aus, dass es eine Geschichte mit Tiefgründigkeit und vor allem auch Gefühlen ist. Leider merkte ich davon nicht allzu viel.

      Liebe Grüße,
      Cata

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Schön, dass du ein paar liebe Worte dagelassen hast, ich freue mich sehr darüber <3

Alles Liebe, Caterina


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