[Rezension] Liebe und der erste Blick von Josh Sundquist



         Titel: Liebe und der erste Blick
         Autor: Josh Sundquist
         Altersempfehlung: ab 12
         Übersetzer: Claudia Max
         Seitenanzahl: 320
         Reihe: Einzelband
         Preis: 9,99 € [D]
         ISBN: 978-3-7335-0358-1
         Verlag: Fischer Verlage






  Inhalt


Stell dir vor du kannst zum ersten Mal im Leben sehen – und es war vorher schöner

An seinem ersten Tag in der neuen Schule fasst der blinde, sechzehnjährige Will Porter einem Mädchen aus Versehen an die Brüste und setzt sich in der Kantine bei jemandem auf den Schoß. Von da an kann es nur bergauf gehen, oder?
Während Will sich langsam eingewöhnt, verliebt er sich in die bezaubernde stille Cecily. Dann bietet sich ihm eine unvorhergesehene Möglichkeit: eine neuartige Operation, die es Will zum ersten Mal in seinem Leben ermöglichen könnte zu sehen. Doch das ist viel schwieriger als Will es sich jemals ausmalen konnte, und er lernt bald, dass diese sehende Welt ihm Geheimnisse vorenthalten hat. Es stellt sich heraus, dass Cecily nicht den traditionellen Vorstellungen von Schönheit entspricht – tatsächlich war alles, was er über ihr Aussehen gehört hatte, eine Lüge. Seine sogenannten Freunde haben sie sich ausgedacht, um die beiden zusammenzubringen. Ist es überhaupt entscheidend, wie Cecily aussieht? Eigentlich nicht. Aber warum fühlt sich Will dann so betrogen? (Quelle: Fischer Verlage)


 

 Meine Meinung zum Buch


Gestaltung: In der Menge wäre mir das Buch vermutlich nicht aufgefallen. Umso glücklicher bin ich, dass ich dieses für mich entdeckt habe. Obwohl ich das Cover recht einfach gehalten finde, greift es dennoch die Thematik des Buches auf und ist so umso passender und schöner gestaltet. Viel mehr überzeugte mich aber der Klappentext, der mir eine sehr berührende Geschichte versprach. So freute ich mich wirklich sehr auf diese.

Einstieg:  Der Leser wird förmlich in das Geschehen hineingeworfen und befindet sich an der Seite von unseren Protagonisten Will. Dieser erlebt seinen ersten Tag an einer "normalen" Schule. Für Will ist das etwas ganz besonderes, denn er ist seit seiner Geburt blind, möchte aber trotzdem so normal wie es geht sein. Der Einsteig gefiel mir wahnsinnig gut. Gerade im Hinblick auf Will. Ich fand ihn von Anfang an sympathisch. Ebenso trug auch Josh Sundquist selbst seinen Teil dazu bei, warum ich mich auf Anhieb wohlfühlte. Denn Erzähltechnisch konnte mich der Autor sehr schnell für sich gewinnen.

Charaktere: Für seine Geschichte wählte der Autor die personale Ich-Perspektive aus Wills Sicht. Hier hätte auch gar keine andere Sichtweise gepasst, da sonst die Situation von Will nicht so eindrucksvoll rüber gekommen wäre. Will war für mich von Beginn an ein sehr starker Protagonist. Durch seine Gedanken- und Gefühlswelt konnte ich mich wunderbar mit ihm verbinden und das Leben eines Blinden quasi aus seiner "Sicht" erleben. Und das hat der Autor für mich sehr eindrucksvoll dargestellt. Will ist jemand, der sich durch seine Erblindung nicht unterkriegen will und trotzdem ein normales Leben führen möchte mit Spieleabenden, Fahrrad fahren und natürlich dem Besuch einer normalen Schule. Diese Zielstrebigkeit und Willensstärke gefiel mir an diesem Protagonisten wahnsinnig gut. Aber nicht nur Will selber ist so greifbar dargestellt, sondern auch Cecily oder Whitford, Nick oder Ion. Ebenso die Eltern von Will fand ich sehr gut ausgearbeitet.

Handlung: Der Plot, den Josh Sundquist hier geschaffen hat, ist sehr spannend zu verfolgen, auch wenn die Handlung an sich recht ruhig von statten geht. So geht es natürlich in erster Linie darum, wie Will seinen Alltag als blinder Schüler meistert. Hier merkte ich beim Lesen ganz stark, wie viel Recherche in diesem Buch stecken muss, um Wills Leben so authentisch und so glaubhaft darzustellen. Dafür ziehe ich meinen imaginären Hut. Auch die Freundschaft zwischen Ion, Whitford, Nick und natürlich Cecily zu Will gefiel mir sehr gut. Dass sich plötzlich mehr zwischen Will und Cecily entwickelt, ist beinahe abzuwarten. Trotzdem fand ich den Werdegang bis dahin total schön zu verfolgen. Ebenso die Augenoperation, die Will das Sehen ermöglicht, wird immer präsenter und ich verfolgte ganz gespannt, welche Auswirkungen diese für Will und seine Freunde hat.

Schreibstil: Harmonisch ist das erste Wort, was mir zum Schreibstil von Josh Sundquist einfällt. Denn der Autor schuf in diesem Buch eine Unbeschwertheit und Harmonie, die mich durch die Seiten fliegen ließ. Ganz besonders lobenswert ist jedoch, wie der Autor die Erblindung von Will darstellt. Josh Sundquist hat es geschafft, die Welt der Blinden so überzeugend zu zeigen, dass eben nicht optische Details, sondern das Wahrnehmen der anderen Sinneseindrücke im Vordergrund stehen. So legte er eher Wert darauf zu beschreiben, wie sich etwas anfühlt ect. Und das macht das Buch noch authentischer.


Mein Urteil


Josh Sundquist greift in seinem Buch "Liebe und der erste Blick" eine Thematik auf, die vermutlich sehr schwer zu greifen bzw. darzustellen ist. Denn wie will man als Sehender eine Welt beschreiben, wie sie ein Blinder wahrnimmt? Für mich hat dies der Autor sehr überzeugend dargestellt. Es ist eine sehr ruhige Geschichte mit einem total sympathischen Charakter und einer Unbeschwertheit, die einen zügig voranschreiten lässt. Ein Buch, das dazu einlädt kurzweilig dem Alltag zu entfliehen. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Welten.


~~~~~~~~~~~~~~~~~


Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. Eine Verlinkung zum Verlag und anderen Seiten dient informativen Zwecken

8 Kommentare:

  1. Liebe Caterina,

    auf dieses Buch bin ich schon dank ein paar toller Rezis aufmerksam geworden. Obwohl ich normalerweise solche Bücher eher nicht lese, reizt mich hier das Thema ungemein. Wie du schon so schön beschreibst, finde ich es auch furchtbar schwierig als Sehender zu beschreiben wie man sich als Blinder fühlt. Deine Worte haben mich daher noch neugieriger gemacht auf das Buch.

    Liebe Grüße
    Sandra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Sandra,

      für mich geht hin und wieder ein Buch mit einem "ernsteren" Thema. Und hier hat mich die Thematik, genau wie dich sehr gereizt. Gerade wie sich ein Blinder fühlt, hat der Autor sehr überzeugend, wie ich finde, dargestellt. Ich bin gespannt, wie dir das Buch gefallen wird, solltest du es lesen ;)

      Liebe Grüße,
      Caterina

      Löschen
  2. Hallo liebste Cata <3,

    deine Sorge ist unbegründet soviel vorweg! (kleiner Insider)

    Die Geschichte klingt bewegend und es freut mich, dass dich das Buch so gut unterhalten und dir natürlich auch gefallen hat. Ich stelle es mir nur sehr schwer vor, nicht sehen oder hören zu können, denn dann würde mir auf jeden Fall etwas fehlen. Zwar denke ich, dass es anders ist, von Geburt an blind zu sein, aber ein großes Handicap bleibt es trotzdem.

    Liebe Grüße,drück dich,
    Uwe

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu mein lieber Uwe <3,

      ach danke für dein Feedback :* Manchmal hat man so das Gefühl und da ist es schön, wenn dann jemand anderers mal drüber schauen kann.

      Ich denke auch, dass das sehr schwer ist. Klar, wenn man damit auf die Welt kommt, ist es noch mal was anderes, als wenn man das erst später im Leben bekommt. Da kennt man es nicht anders. Aber ich könnte mir nicht vorstellen mich auf all meine anderen Sinnesorgane zu verlassen. Da sind wir uns mal wieder sehr einig.

      Liebe Grüße,
      Cata

      Löschen
  3. Hallo Caterina,
    ich habe mich gerade so gefreut, eine Rezension zu diesem Buch auf deinem Blog vorzufinden. Mir erging es ähnlich: Das Cover hat mich damals nicht so angesprochen. Die Geschichte jedoch hat mich extrem mitgenommen. Ich fand nicht nur den Protagonisten einfach klasse. Auch empfand ich die Thematik als sehr gut umgesetzt.
    Ich freue mich,dass dir die Geschichte auch so sehr gefallen hat.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Tanja,

      danke für deine lieben Worte ^^ Und schön, dass wir uns da so einig sind. Die Story ist wirklich sehr berührend und authentitsch dargestellt. Genau so ging es mir auch, die Thematik ist sehr glaubhaft dargestellt. Schön, dass wir beide da einer Meinung sind.

      Liebe Grüße,
      Caterina

      Löschen
  4. Hallöchen Catalein, <3

    die Geschichte klingt wirklich sehr berührend und es freut mich extrem, dass sie dir so gut gefallen hat. Wie du ja weißt, mag ich diese gefühlvollen Bücher auch mega gerne, da sie so viel in einem auslösen. Ohne dich hätte ich die Geschichte absolut nicht auf dem Schirm gehabt.

    Deine Rezi ist absolut bezaubernd und macht absolut neugierig <3

    Allerliebste Grüße und fühle dich ganz feste gedrückt,
    deine Ally

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu mein liebster Ally-Schatz <3,

      ach deine Worte erwärmen gerade mein Herz <3 :* Das freut mich wirklich sehr, dass ich dich so neugierig machen konnte, dann habe ich ja alles absolut richtig gemacht. Die Geschichte gefällt dir mit Sicherheit auch sehr. Ich kenne dich und deinen Lesegeschmack ja mittlerweile sehr gut :D

      Liebste Grüße und fühl dich fest gedrückt <3,
      deine Cata

      Löschen

Schön, dass du ein paar liebe Worte dagelassen hast, ich freue mich sehr darüber <3

Alles Liebe, Caterina


Mit dem hinterlassen eines Kommentars, erkennst du die Speicherung deiner Daten sowie eine eventuelle Nutzung durch Google oder andere Firmen an. Nähere Informationen dazu erhältst du in der DATENSCHUTZERKLÄRUNG (verlinkt).