[Rezension] Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne von Marieke Nijkamp


         Titel: Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
         Autor:  Marieke Nijkamp
         Altersempfehlung: ab 14
         Übersetzer: Mo Zuber
         Seitenanzahl:352
         Reihe:Einzelband
         Preis: 14,99 € [D]
         ISBN: 978-3-8414-4026-6
         Verlag: FJB







  Inhalt


Corey und Kyra waren beste Freundinnen, unzertrennlich in ihrer schneebedeckten Heimatstadt Lost Creek. Als Corey wegzieht, nimmt sie Kyra das Versprechen ab, stark zu bleiben während des langen, dunklen Winters und auf ihren Besuch in den Weihnachtsferien zu warten.
Kurz bevor Corey nach Hause kommen soll, erhält sie die Nachricht, dass Kyra tot ist. Corey ist am Boden zerstört – und verwirrt. Alle in der Stadt sprechen nur im Flüsterton über die verlorene Tochter, sagen, dass ihr Tod vorherbestimmt gewesen sei. Und sie behandeln Corey wie eine Fremde.
Corey weiß, dass etwas nicht stimmt. Mit jeder Stunde wächst ihr Verdacht. Lost hat Geheimnisse – aber die Wahrheit darüber herauszufinden, was mit ihrer besten Freundin passiert ist, könnte sich als ebenso schwierig erweisen, wie den Himmel in einem Alaska-Winter zu erhellen. (Quelle: FJB)



 

 Meine Meinung zum Buch


Gestaltung: Bereits vor einigen Jahren war Marieke Nijkamp mit ihrem Debüt "54 Minuten" in aller Munde. Schon da wollte ich zur Menge dazugehören, die dieses Buch gelesen haben. Aber bis heute habe ich es nicht. Nun ist ihr neuer Roman "Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne" auf dem Markt und dieses Mal sollte kein Weg dran vorbeiführen. Das Cover finde ich sehr gelungen auch wenn es für mich auf dem ersten Blick nicht wirklich zur Geschichte passen wollte. Aber dieses Düstere sprach mich dann doch an. Auch der Klappentext klang überzeugend, so dass ich mit dem Buch begann.

Einstieg: Die Autorin beginnt mit einer kurzen Einleitung, die den Handlungsort Lost Creek genauer vorstellt. Als Einstieg empfand ich dies als sehr gelungen, denn schon in diesen wenigen Sätzen schafft Marieke Nijkamp eine sehr mystische und irgendwie auch bedrückende Stimmung, die mich prima auf die Geschichte einstimmte. Anschließend beginnt die eigentliche Handlung und der Leser begleitet Protagonistin Corey, die nach dem plötzlichen Tod ihrer besten Freundin in ihre Heimat Lost Creek zurückkehrt. Zunächst überrumpelte mich dies, denn als Leser bekommt man von der Benachrichtigung nichts mit, denn Kyra ist bereits zu Beginn der Geschichte verstorben. Diese Grundvoraussetzung erschwerte mir ein wenig den Einstieg, was allerdings vom sehr angenehmen Schreibstil der Autorin wieder wettgemacht wurde.

Charaktere: Hauptsächlich spielt die Geschichte im Heute. Hier erzählt Corey aus der Ich-Perspektive im Präsens wie ihr Leben nach dem Tod von ihrer besten Freundin Kyra verläuft. Dabei versucht sie in erster Linie herauszufinden, was zu Kyras Tod führte. Corey war für mich von Beginn an recht schwer zu greifen. Je weiter ich jedoch voranschritt, umso mehr ergaben einzelne Puzzleteilchen letztendlich ein Gesamtbild. Und im Nachhinein konnte ich sie sogar sehr gut verstehen. Mir würde es nicht anders ergehen, auch ich würde vermutlich jeden Stein umdrehen um herauszufinden was passiert sein könnte. Ähnlich erging es auch Corey. Während sie sich im Heute immer mehr verrennt und stets auch mit Schuldgefühlen und Angstbewältigung kämpfen muss, so lernt der Leser durch einzelne Passagen aus der Vergangenheit auch Kyra kennen. Kyra konnte ich deutlich früher einschätzen, als es noch bei Corey der Fall war. Sie ist ein lebensfroher Mensch, probiert gerne neue Dinge aus und malt für ihr Leben gern. Schnell ahnte ich jedoch, dass dies nur die Fassade ihres Charakters ist. Was Kyra hatte, möchte ich an dieser Stelle nicht sagen. Dennoch zieh ich meinen Hut vor Marieke Nijkamp. Denn sie hat Kyra allein durch Erinnerungen von Corey zum Leben erweckt und absolut greifbar gemacht. Während ich für die beiden Mädchen Verständnis und Mitgefühl entwickelte, so war für mich das Handeln der Dorfbewohner wie auch das von Coreys bzw. Kyras Eltern völlig unverständlich. Das war für mich nicht nachvollziehbar und trübte leider ein wenig das Gesamtbild.

Handlung: Durch das gesamte Buch zieht sich die Frage, was zum plötzlichen Tod der doch so lebensfrohen Kyra führte. Marieke Nijkamp ließ sich hier viel Zeit um diese Frage zu beantworten. Dabei lockt sie den Leser immer wieder auf die falsche Fährte, was ich sehr gelungen fand. Auch wenn ich dann schon bald eine Ahnung hatte, so war ich mir nie zu 100% sicher, ob dies wirklich stimmen könnte. Die wiederkehrenden Szenen aus der Vergangenheit machten Kyra wieder lebendig. Durch diese Einblicke verstand ich immer mehr, warum Kyra und auch Corey so geworden sind, was ihre Freundschaft so besonders machte und welche Rolle Corey an Kyras Tod spielte. All diese Fragen interessierten mich brennend und so allmählich bekam ich einen Durchblick. Aber auch im Heute wurde es nicht langweilig. Denn die Autorin lässt immer wieder teils mystische Elemente in ihre Geschichte einfließen, die das Spannungslevel noch etwas höher schrauben ließen. Die Geschichte verläuft überwiegend sehr ruhig, ist aber zu keinem Moment langweilig, denn all die sensiblen Themen, die die Autorin hier einfließen ließ, verliehen dem gesamten Buch eine bedrückende Stimmung. Die Auflösung war sehr nahegehend, auch wenn ich mir diese insgesamt etwas "runder" gewünscht hätte. Mit manchen Entwicklungen war ich so nicht ganz einverstanden. Dennoch lässt diese die Geschichte gut ausklingen.

Schreibstil: Die Erzählart von Marieke Nijkamp gefiel mir gleich. Ihr teils sehr poetischer Schreibstil entfachte schon bald einen gewissen Lesesog, dem ich nicht entkommen wollte. Auch wenn die Geschichte gut ohne Action auskam, wird es nicht langweilig. Dafür sorgen die wiederkehrenden mystischen Elemente, als auch die sensiblen Themen, die hier zur Sprache kamen. So wurde die bedrückende Stimmung, die ich bereits zu Beginn spürte durch Themen wie Verlust, Trauer, Angstbewältigung und Schuldgefühle noch greifbarer. Und das zeugt davon, dass hier viel Recherche betrieben wurde.

 

Mein Urteil

 

"Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne" trägt einen poetischen Titel. Aber die Geschichte ist keineswegs so seicht. Themen wie Angstbewältigung, Trauer, Verlust und Schuldgefühle werden hier authentisch dargestellt und verleihem dem gesamten Buch eine sehr bedrückende Stimmung. Ein Buch, welches einen zum Nachdenken bringt und in Erinnerung bleibt. Der teils sehr poetische Schreibstil von Marieke Nijkamp sowie die tiefgründigen Figuren, entfachten einen Lesesog, dem ich so schnell nicht entkommen wollte. Ich vergebe gute 4 von 5 Welten.

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Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. Eine Verlinkung zum Verlag und anderen Seiten dient informativen Zwecken

6 Kommentare:

  1. Hallo liebste Cata <3,

    eine schöne Rezi und die Story klingt auf jeden interessant, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob es etwas für mich ist. Toll finde ich es immer, wenn ich bei einer Geschichte miträtseln kann, Vermutungen anstelle und dann hoffentlich doch vom Autor überrascht werde.

    Schön, dass es der Autorin gelungen ist, der bereits verstorbenen Kyra nochmal Leben einzuhauchen und ich kann mir gut vorstellen, dass diese Geschichte zum Nachdenken anregt, aber auch in gewisser Art und Weise belastend sein kann.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Huhu mein lieber Uwe <3,

      es freut mich, dass dir meine Rezi gefällt Und ich würde auch eher sagen, dass dieses Buch eher nichts für dich ist. Mir geht es ganz genauso: Wenn es der Autor schafft mich zum Miträtsel zu animieren, dann ist das oft schon ein Teil der Miete. Schön, dass wir da wieder der selben Meinung sind. Da macht das Lesen gleich noch mehr Spaß.

      Das emfpand ich auch sehr gut. Ich hatte anfangs meine Bedenken, weil es ja selten ist, dass eine tragende Figur bereits zu Beginn der Geschichte schon verstorben ist. Aber die Autorin hat dies wirklich sehr gut gelöst. Das stimmt wohl, aufgrund der sehr sensiblen Themen, die hier Raum finden, hallt das Buch in einer gewissen Weise auch nach und wie du schon sagst, ist es in irgendeiner Form auch ein wenig belastend.

      Liebe Grüße und drück dich,
      deine Cata

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  2. Hallöchen,
    das klingt ja insgesamt sehr gut. Danke für die Rezension :)

    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!

    Liebst Linni
    www.linnisleben.de

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    1. Hey Linni,

      schön, dass ich dich neugierig machen konnte und sehr gerne :)

      Hab eine tolle Restwoche!

      Liebe Grüße,
      Caterina

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  3. Hallöchen mein Cata-Schatz, <3

    die Geschichte klingt total creapy und sehr rätselhaft. Das komische Dorf bzw. die Bewohner darin, kann ich mir bildlich vorstellen. Die mystischen Elemente sprechen mich auch definitiv an, auch wenn ich das Buch nicht lesen möchte. Deine Rezension ist wie immer großartig!

    Fühle dich ganz feste gedrückt,
    deine Ally

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    1. Huhu meine allerliebste Ally <3,

      so erging es mir auch, als ich nur wusste, worum es in diesem Buch geht. Und die Dorfbewohner waren irgendwie extrem merkwürdig. Das Verhalten war irgendwie nicht so das Wahre! Es freut mich, auch wenn du das Buch nicht lesen wirst, dass es dich doch anspricht.

      Ich drück dich ganz fest,
      deine Cata

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Schön, dass du ein paar liebe Worte dagelassen hast, ich freue mich sehr darüber <3

Alles Liebe, Caterina


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