Rezension: Liebeskinder von Jana Frey


Infos zum Buch
Titel: Liebeskinder
Autor: Jana Frey
Verlag: Arena
Seiten: 384
Reihe: Einzelband
ISBN:  978-3-401-06787-2
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"Sie konnte nichts sagen, denn da kam es aus ihr raus, das, was seit Wochen tief in ihr schlummerte wie ein verzweifeltes, verletztes Tier." S. 201

Klappentext 


Zadoc liebt alles an Ivory. Ihr Haar, das sämtliche Farben des Herbstes hat. Der ständig wechselnde Ausdruck aus ihren winterhimmelblauen Augen. Und vor allem ihren Geruch nach Wind und Widerstand.
Kenzie liebt alles an Amos. Seine hellgrün schimmernden Augen, sein Lachen und Lächeln, seine Musik, seine Art, sich zu bewegen, seinen Gang. Und sie liebt es, dass er zu ihr gehört. Zu ihr ganz allein.
Zwei Liebende. Zwei Schicksale. Und eine Geschichte, in der alles, aber auch alles miteinander verbunden ist.

Meine Meinung zum Buch

Gestaltung: Ich hab mich sofort in die Aufmachung des Buches verliebt. Es ist zwar sehr schlicht und einfach gestaltet, aber ich liebe es trotzdem. Der helle Hintergrund harmoniert hervorragend mit dem schwarzen und vor allem sehr kurzen Titel. Von der Autorin hatte ich vor längerer Zeit schon ein Buch gelesen, zwar hat mir dieses nur bedingt gefallen, ich war dennoch neugierig, was sie mir in diesem Roman bieten würde. Nicht nur das Cover und die schöne Farbgebung fielen mir sofort ins Auge, sondern auch der Klappentext, der so gut wie gar nichts vom Inhalt verrät, mich aber umso neugieriger machte.

Einstieg: Das Buch beginnt mit einem sehr kurzen und recht verwirrenden Prolog, der mich mit gemischten Gefühlen zurück ließ. Ich konnte mir darauf keinen Reim machen, dachte mir aber, dass dieses Rätsel im Laufe des Buches sicherlich gelöst wird. Nach dem recht aufwirbelnden Kapitel beginnt die eigentliche Handlung. Der Leser befindet sich im Jahr 2013 und ihm wird der männliche Hauptprotagonist Zadoc vorgestellt. Der Einstieg fiel mir sehr schwer und ich brauchte lange, ehe ich mich wirklich in der Geschichte wiederfand.

"Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens." S. 202

Charaktere: Ein besonderes Merkmal an diesem Buch ist, dass es aus zwei Handlungssträngen besteht. Auf der einen Seite ist die weibliche Protagonistin Kenzie, die keine leichte Kindheit hatte. Und auf der anderen Seite haben wir den männlichen Charakter Zadoc. Das Buch wird abwechselnd aus ihrer und aus seiner Sicht geschrieben. Wäre da nicht noch zusätzlich der zeitliche Sprung der einzelnen Kapitel gewesen, hätte es mir sehr gut gefallen können. Immer wieder musste ich mich neu sortieren und mir sowohl Figur, Ort als auch die Zeit von neuem vertraut machen.
Beide Figuren sind zum einen so gleich, aber mindestens genauso verschieden. Ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten mich in sie hineinzuversetzten. Nach und nach konnte ich hinter die Fassade der beiden Charaktere blicken und mir wurden zwei Menschen geboten, die so zerbrechlich sind. Beide Figuren sind sehr schwer zu beschreiben. Ich konnte für beide keine Sympathie entwickelen. Hier kommt jedoch das große aber. Sie waren mir zwar nicht sympathisch, aber sie haben beide eine unglaublich starke Geschichte zu erzählen, die ich absolut hervorragend fand. Sowohl Zadoc als auch Kenzie sind unglaublich starke Figuren, die eine Menge schlimme Dinge erlebt haben. Und nur durch ihre Stärke und ihren Ausdruck konnte ich sie ins Herz schließen. 

"Sie war eine Libelle gewesen, die, bevor sie erwachsen wurde, jahrelang als unansehnliche Larven unter Wasser lebten und dabei nichts taten als fressen, fressen, fressen." S. 282

Handlung: Nach dem Lesen des Klappentextes erwartete ich eine Liebesgeschichte der beiden Charaktere, aber das ist dieses Buch bei weitem nicht. Die Figuren werden nach und nach unabhängig von einander vorgestellt. Während des Lesens stellte ich mir immer wieder die Frage, wann treffen sie aufeinander und vor allem wie verbinden sich ihre Schicksale miteinander. Ich konnte mir lange, lange keinen Reim darauf machen. Im Laufe der Geschichte stellte ich immer wieder irgendwelche absurden Möglichkeiten und Vermutungen auf, aber ich musste einsehen, dass all das nur Spekulationen von mir waren. Ich tappte fast durchgängig im Dunkeln. Erst sehr spät konnten all meine Fragen langsam beantwortet werden. Ich wollte mehr erfahren, als das was ich zu lesen bekam. Die Autorin zog mich mit diesem Roman sehr in den Bann und ließ mich nicht mehr los. Ich war zwischen den Seiten gefangen und musste einfach weiterlesen. 

Schreibstil: Jana Frey hat etwas an sich, was mich immer wieder begeistern konnte. Sie schreibt so authentisch und schreckt vor nichts zurück. Immer wieder verzauberte, faszinierte aber vor allem schockierte und überraschte sie mich mit ihrer Erzählweise. Es dauerte zwar recht lange, ehe ich in die Geschichte hineinfinden konnte, aber dann konnte sie mich von sich überzeugen. Sie lässt die Figuren in diesem Roman zum Leben erwachen und hinterlässt beim Lesen der Geschichte einen tiefen Eindruck. Besonders zum Ende hin, wurde es so spannend und schrieb mir ein großes Entsetzten ins Gesicht, als dann all meine Fragen ihre Antworten bekamen und ich endlich einen Durchblick in der Story hatte.

Mein Urteil 

Dieses Buch kann man nicht einfach zwischendurch lesen, denn es verdient volle Konzentration. Teilweise ist es recht schwierig geschrieben und mir erging es so, dass ich manche Sätze mehrmals lesen musste. Es ist ein Buch, mit dem man sich beim Lesen mehr beschäftigt als mit anderen. Bei den meisten Büchern wird dem Leser oft die Geschichte auf dem Silbertablett geliefert und man hat eine ungefähre Ahnung in welche Richtung der Autor die Handlung laufen lässt. Nicht so bei "Liebeskinder". Ich hatte keine Ahnung nicht mal die leiseste Vermutung, was in diesem Buch passieren wird. Ich hatte keinen Durchblick. Und das zog sich fast bis zum Ende des Buches hin. Das ist im keinen Fall negativ, denn so konnte mich die Autorin fesseln. Ich wollte das Buch verstehen, ich wollte die Figuren verstehen und vor allem wollte ich verstehen, was die beiden Figuren mit einander verbindet. Somit klebte ich förmlich an den Seiten und konnte es nicht mehr zur Seite lesen. Dieser Roman ist eine ziemlich komplizierte Geschichte, die mich dennoch in den Bann ziehen konnte. Und obwohl ich meine Problemchen mit den Figuren hatte, die für mich beide wie ein Buch mit sieben Siegeln waren, konnten sie durch ihre Geschichte und ihrer Stärke absolut überzeugen. Ich vergebe 4 von 5 Welten










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Schön, dass du ein paar liebe Worte dagelassen hast, ich freue mich sehr darüber <3

Alles Liebe, Caterina


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