Titel: Im dunklen Licht der Tage
Autor: Lydia Syson
Verlag: Oetinger
Seiten: 308
Reihe: Einzelband
ISBN: 978-3-7891-4751-7
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"Felix versuchte umzudrehen und wegzurennen, aber vergebens. Sie stolperte, verlor fast das Gleichgewicht und wurde im Gedränge hin und hergestoßen. Die Menge war in Panik gerate, und es schien kein Entkommen mehr zu geben. Hufe donnerten über Pflastersteine. Schlagstöcke peitschten durch die Luft." S. 12
Klappentext
Eines fernen Tages, in einer besseren und gerechten Welt, für die sie kämpften.
1936. Die siebzehnjährige Felix lebt wohlbehütet in London, wo sie eine Ausbildung zur Krankenschwester macht. Bis sie den draufgängerischen Nat kennenlernt. Nat ist Mitglied bei den jungen Kommunisten, und als sie sich begegnen, hat er sich gerade als Freiwilliger gemeldet, um der spanischen Regierung im Kampf gegen Franco zur Seite zu stehen. Obwohl den beiden nur wenig Zeit bleibt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Kurz entschlossen folgt Felix ihm wenig später hals über Kopf nach Spanien, wo sie erstmals mit dem Grauen des Krieges konfrontiert wird. Doch da ist auch noch George. George, den sie schon seit Ewigkeiten kennt und der schon fast genauso lange in sie verliebt ist. Und der sich - aus Sorge um Felix - ebenfalls auf den Weg nach Spanien macht.
Meine Meinung zum Buch
Gestaltung: Die Gestaltung des Buches ist sehr schlicht und einfach gehalten, dennoch ist es sehr passend zum Buch gestaltet. Die Aufmachung passt hervorragend zum Inhalt des Buches und zog mich durch die simple Gestaltung sofort in den Bann. Während mich das Cover ein wenig zum Nachdenken anregte, konnte mich der Klappentext, wie schon so oft, letztendlich davon überzeugen das Buch zu lesen. Zunächst glaubte ich es sei wieder eine dieser typischen Liebesgeschichten, aber da hat sich, wie ich später erfuhr, die Autorin etwas anderes gedacht. Der Titel wirbelte anfangs viele Fragen auf und ich fand nicht so schnell eine passende Erklärung. Jedoch klärt sich das allmählich auf. Jetzt im Nachhinein finde ich, dass der sogar super zum Buch passt.
Einstieg: Der Debütroman beginnt mit einem Prolog, der mir sofort die grausame Seite des Krieges zeigte. Dieser ist unglaublich spannend geschrieben und leitet die Geschichte sehr gut ein. Die Autorin begann schon auf den ersten Seiten mit viel Action und das Buch ließ mich schon am Anfang nicht mehr los. Denn nach dem Prolog lernte ich die Londoner Straßen in der Zeit des Krieges kennen. Ich befand mich mit der Protagonistin in einer Demonstration. Und es passt einfach, denn ich wurde als Leser sofort in den Bann gezogen.
Charaktere: Die Geschichte dreht sich um die weibliche Protagonistin Felix und den Figuren Nat und George. Gleich in den ersten Kapiteln wurden mir diese drei Charaktere vorgestellt. Das Buch ist aus der Sicht des Beobachters geschrieben, der stetig seine Position wechselte. Somit erlebte ich die Figuren aus verschiedenen Perspektiven. Anfangs war mir der Wechsel zu schnell, aber im Laufe der Story legte es sich. Felix war mir sofort sympathisch und sie brauchte keine drei Seiten und ich schloss sie ins Herz. Sie hat so einen lieben Charakter, tut keiner Fliege etwas zu leide und ist einfach ein Charakter mit dem man die Geschichte gerne erleben will. Ebenso Nat, der mir als mutiger und vor allem schnellhandelnder Charakter vorgestellt wurde. George, der das Trio vollständig macht, kam mir zu wenig vor. Er ist derjenige, den ich neben Felix am liebsten hatte. Die Chemie zwischen den drei Figuren stimmte einfach. Sie harmonierten wunderbar miteinander und die Autorin ermöglichte es, dass diese Figuren zwischen den Seiten zum Leben erwecken konnten.
"Es war ihr unmöglich, noch einen weiteren Schritt zu machen, denn zu ihren Füßen lag ein Körper und versperrte ihr den Weg. Fast wäre sie darübergestolpert. Sie beugte sich hinunter, um sich zu entschuldigen, aber als sie die Hand auf den Arm des Mannes legte, bemerkte sie, dass er schon anfing starr zu werden. Etwas weiter hörte sie ein leises Stöhnen. Überall lagen Körper." S. 120
Handlung: Die Geschichte beginnt schon sehr vielversprechend. Allein der Prolog machte mich unglaublich neugierig auf das Buch. Denn jeder Autor geht mit dem Thema Krieg anders um, deswegen war ich gespannt, wie Lydia Syson das gelöst hatte. Gleich am Anfang erlebte ich London von einer komplett anderen Seite. Ich hatte die Befürchtung die Spannung nimmt dann nach der Einleitung ab, aber da hatte die Autorin etwas anderes im Kopf. Denn ehe ich mich an das damalige England gewöhnen konnte, befand ich mich auch schon in Spanien, wo Felix im Bürgerkrieg als Krankenschwester dienen sollte. Das war aber noch nicht alles. Denn plötzlich ging es Schlag auf Schlag und die Autorin führte mir immer wieder die Gewalt und Brutalität, die dort herrschte vor Augen. Und in diesen Kämpfen sitzt die junge Felix und der Soldat Nat, die immer wieder versuchen einander nahe zu sein. Die Handlung gefiel mir von der aller ersten Seite.
Schreibstil: Lydia Syson hat eine Erzählweise, die mich sofort mitreißen konnte. Durch ihren aussagekräftigen Schreibstil und ihren realistischen Beschreibungen, konnte ich sehr gut ein Teil der Story werden. Sie ermöglichte mir, ein genaues Bild von dem zu bekommen, was im letzten Jahrhundert hier in Europa von statten ging. Die starken Beschreibungen und teilweise erschreckenden Ereignisse, ließen das Buch zum Leben erwecken. Die Autorin zeigte mir immer wieder was in ihr steckte und mit jedem Kapitel konnte sie mich überraschen und begeistern!
Mein Urteil
Die Idee, die hinter dem Buch stand, konnte mich schnell für sich gewinnen. Ich war sofort Feuer und Flamme. Nach dem mich der Klappentext so neugierig gemacht hatte, zögerte ich nicht lange und begann mit dem Buch. Schnell wurde mir klar, dass sich das Buch nicht nur um die Liebesgeschichte dreht, sondern, dass der Krieg sehr im Vordergrund steht. Trotzallem war ich gespannt, wie die Autorin die Lovestory der Figuren in die Thematik einflechten wollte. Das Buch ist sehr gut und verständlich geschrieben. Obwohl mich das Buch weitesgehend überzeugen konnte, besonders durch den Schreibstil und den Beschreibungen der Autorin, fehlten mir leider sehr oft die Gefühle. Sie kamen mir zu kurz und die Gewalt in Spanien nahm schnell über Hand. Leider konnten sich die Figuren auch nicht komplett entfalten. Mir kam es so vor, als wären sie an einem Punkt stehen geblieben. Aber nichts destotrotz konnte mich die Autorn begeistern und immer wieder durch die Handlung und die Figuren überraschen und faszinieren. Ein gelungener Debütroman! Ich vergebe gute 4 von 5 Welten.
Ein herzliches Dankeschön gilt dem Oetinger-Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat!
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Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich
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Schön, dass du ein paar liebe Worte dagelassen hast, ich freue mich sehr darüber <3
Alles Liebe, Caterina
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