Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3
Kapitel 4
Es regnete. Ich fuhr langsamer. Die
Scheibenwischer spielten verrückt und sehen konnte ich trotz der
Mühe nicht. Es goss wie aus Eimern. Und bis nach Hause dauert es
noch eine Weile. Der Regen prasselte auf das Dach. Einerseits klang
das Prasseln unheimlich, aber andererseits war es ein sehr angenehmes
Geräusch. Die Straßen waren nass und ich hatte meine Sorge, dass
der Wagen durch die nassen Straßen wegrutscht. Ich fuhr an den
Straßenrand und hielt an.
Der Regen wurde mehr. Das Auto stand am
Waldrand und der Wald wirkte viel unheimlicher als er es sonst tut.
Hier würde ich mich nun eine Weile aufhalten müssen, bis der Regen
nachlässt. Ich griff nach hinten, um meine Tasche zu holen. Genau in
dem Moment, sah ich etwas großes durch den Wald huschen. Im nächsten
Moment war es hinter den Bäumen verschwunden. Mein Atem wurde
schneller. Das einzige Geräusch gab der Regen von sich und es war
keine Menschenseele unterwegs, außer mir. Ich schüttelte des Kopf
und holte meine Tasche. Ich durchwühlte meine Sachen fand mein Handy
aber nirgends. Verdammt. Mom macht sich bestimmt schon Sorgen. Das
Treffen mit Jane hat sie wegen des Wetters sicherlich abgesagt. Ich
legte meine Tasche auf den Beifahrersitz und schaute aus der
Windschutzscheibe. Nervös trommelte ich mit den Fingern am Lenkrad.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich eine Bewegung. Ruckartig drehte ich
mich in die Richtung und erschrak.
Hinter einer Baumgruppe, auf der
anderen Straßenseite stand ein dunkler Schatten. Es sah ungeheuer
aus. Und das Etwas bewegte sich nicht und schaute – so hatte ich
das Gefühl – in meine Richtung. Mein Herz begann zu rasen. Mit
zittrigen Händen startete ich den Motor. Vergebens. Mein Auto sprang
nicht an. Wieder schaute ich in die Richtung, wo das Etwas stand. Es
war nicht da. Ein Seufzer des Erleichterns entwich mir. Ich versuchte
mein Auto ein weiteres Mal zu starten. Und ich schrie auf. Das Wesen
stand direkt vor mir. Ich konnte nicht erkennen, wer oder was es war.
Es hob den Arm und deutete auf mich. Ein grauenhafter,
schmerzerfüllter Schrei durchbrach den Regen. Ich presste mir die
Handflächen auf die Ohren und schrie. Der Schrei des Wesens, war
grauenhaft und meiner angsterfüllt. Diese beiden mischten sich unter
den Regen.
Ich zitterte. Und hielt inne. Mein Kopf
war immer noch nach unten gerichtet. Die Hände immer noch auf die
Ohren gepresst. Mit einer Hand startete ich den Motor erneut. Dieses
Mal funktionierte es. Das Auto konnte aber nicht vorwärts fahren.
Ich trat das Gaspedal noch weiter nach unten. Mist. Ich hatte mich
festgefahren. Ich schaute vorsichtig in den Rückspiegel. Und da war
es wieder. Das Wesen hatte den Kopf gesenkt und eine Kapuze auf. Mein
Herz schlug mir immer noch bis zum Hals. Es war gar kein Etwas,
sondern ein menschliches Wesen. Zumindest war es der Körper eines
Menschen. Der Mensch oder was es auch war, hob langsam dem Kopf.
Bevor ich auch nur sein Gesicht sehen konnte, machte das Auto einen
Satz nach vorne. Entsetzt schrie ich auf. Den Wagen hatte ich nicht
unter Kontrolle. Es wurde immer schneller, obwohl ich nichts machte.
Verzweifelt versuchte ich das Lenkrad zu bewegen, aber auch das
brauchte ich nicht. Ich schaute in den Rückspiegel, die Person war
verschwunden.
Das Auto raste weiter die Straße
entlang. Immer noch versuchte ich das Auto zu stoppen oder es
wenigstens unter Kontrolle zu kriegen.
Und auf einmal blieb das Auto stehen.
Mitten auf der Straße, ohne dass ich auch nur einen Finger gekrümmt
habe. Ich musste schlucken. Ich durchwühlte meine Taschen erneut,
obwohl ich wusste, dass das Handy nicht da war. Ich erstarrte. Das
Handy lag auf dem Amaturenbrett. Mit zitternden Händen wählte ich
Moms Nummer. Gleich nach dem ersten Klingeln nahm sie ab. Meine
Stimme bebte als ich ihr das Erlebnis erzählte. „Bleib wo du bist,
ich hole dich ab.“
Nach weniger als Zehn Minuten hielt ein
Taxi neben mir und Mom stieg aus. Ich rannte zu ihr und sie schloss
mich in ihre Arme. „Ich hatte solche Angst, Mom,“ flüsterte ich
an ihre Schulter. Wir standen im Regen und Mom strich mir beruhigend
über den Rücken. „Alles ist gut, ich bin bei dir,“ wisperte sie
in mein Haar. Aber ich wusste, nichts ist gut und ich wusste, dass
das erst der Anfang war, bei was es auch sein mag.
Eure Caterina
Irgendwie mag ich deine Geschichte total - den Schreibstil, die Handlung, die Spannung und die Charaktere! :) Freu mich schon auf das nächste Kapitel!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Selina :)
Danke Selina.... :)
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